Dentista-Präsidentin Dr. Rebecca Otto:
Schlüsselsektor Gesundheit kann Vorbild für die Wirtschaft sein
Im Rahmen eines Parlamentarischen Abend am 27. September in Berlin haben zwölf Verbände und Initiativen im Gesundheitswesen – darunter der Dentista e.V. – darauf aufmerksam gemacht, dass alle Entscheidungsebenen öffentlich-rechtlicher Körperschaften paritätisch besetzt sein müssen. In einer entsprechenden Resolution verwiesen die Verbandsvertreterinnen darauf, dass nur so die Personal- und damit auch die Patientenversorgung langfristig sichergestellt werden könne. Es brauche klare Zielvorgaben für alle Gremien, die Entscheidungen für gesetzlich und privat Krankenversicherte treffen. So könnte das Gesundheitswesen Vorbild für die Wirtschaft sein.
Mit namhaften Vertreter*innen aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft diskutierten die Repräsentantinnen der Frauen- und Branchenverbände sowie Initiativen im Gesundheitswesen dringend nötige politische Weichenstellungen, um Diversität und weibliche Perspektiven in Vorständen und Gremien des Gesundheitswesens zu etablieren. Zu den Gästen zählten u. a. die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit, Sabine Dittmar, sowie Prof. Dr. Mandy Mangler, Chefärztin und Trägerin des Berliner Frauenpreises.
Frauen seien, so die Verbandsvertreterinnen, die tragende Kraft des Gesundheitswesens, drei von vier Beschäftigten seien schon heute weiblich. Ganz anders das Bild jedoch in den Chefetagen: Nur jede fünfte Position sei hier durch eine Frau besetzt. Das bedeute, dass weibliche Expertise und Lebenserfahrung fehle, „wenn wichtige Entscheidungen z.B. rund um Arbeitsbedingungen und -abläufe sowie Digitalisierung getroffen werden.“ Eine echte Kulturveränderung entstehe nur, wenn Frauen gleichberechtigt Einfluss nehmen könnten, so die Verbände in der gemeinsamen Resolution. Sie verweisen auf den Koalitionsvertrag, der die paritätische Beteiligung von Frauen in Führungsgremien des Gesundheitswesens vorsieht.
Die weibliche Expertise einzubringen, das sei auch Aufgabe und Ziel des Dentista e.V. Präsidentin Dr. Rebecca Otto: „Es ist wichtig und richtig, dass sich hier Vertreterinnen verschiedenster Verbände im Gesundheitswesen verständigt haben, den Status Quo zu diskutieren, die Konsequenzen für uns Praxisinhaber*innen, unser Personal und vor allem für unsere Patient*innen aufzuzeigen, wenn nicht sehr bald ein Umdenken stattfindet. Es geht uns nicht um das bloße Fordern einer Quote, sondern es geht uns darum, das Gesundheitswesen zukunftsfähig zu machen: Die Arbeitsplätze in unseren Praxisteams auch morgen noch attraktiv gestalten zu können, die Rahmenbedingungen für unsere jungen Kolleginnen zu verbessern und so die Versorgung unserer Patient*innen auch in Zukunft sicherstellen zu können. Wir müssen und wir können im Schlüsselsektor Gesundheit Vorreiter für Parität in Institutionen sein – und so Vorbild werden für Wirtschaft und Gesellschaft.“
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