Ende Juni fand das diesjährige Hirschfeld-Tiburtius-Symposium bei strahlendem Sonnenschein im schönen Ambiente des Dompalais über den Dächern Erfurts statt. Diesmal drehte sich der Kongress unter dem Motto „Die digitale Zahnärztin“ rund um die Digitalisierung in der Zahnarztpraxis.
Den Einstieg in das Fachprogramm am Samstag gestaltete Dr. Amely Hartmann (Stuttgart) mit ihrem Vortrag zum Update in der digitalen Chirurgie. Hier warf sie gemeinsam mit den knapp 50 Teilnehmerinnen einen Blick in die Zukunft und zeigte aktuelle Trends in der Oralchirurgie und MKG auf. Außerdem befasste sie sich mit digitalen Planungen, der Belastungsreduzierung für Patienten sowie augmentativen Techniken.
Anschließend ging es bei Julia Vogt (Erfurt) um die Chancen der Telematik in der Praxis. Hier zeigte sie den Mehrwert auf, der bei optimaler Nutzung aller teilnehmenden Institutionen erzielt werden kann. Ihre Message: Bei allem Schimpfen und
Debattieren über das, was bei der TI noch nicht funktioniert, sollten wir uns doch an den positiven, bereits funktionierenden Elementen wie KIM, ePA und eRezept erfreuen.
Der Vortrag von Dr. Gertrud Fabel (München) trug den Titel „Single Visit Dentistry – Ein Beitrag zu mehr Nachhal- tigkeit“. Sie klärte die Teilnehmerinnen darüber auf, dass digitale Behandlung in einer Sitzung nicht nur Vorteile für den Patienten hat, sondern bei Einführung eines gut strukturierten Terminplanes auch eigene Ressourcen sparen und gut für die Umwelt sein kann. Entscheidend für das Gelingen sind nicht nur die richtige Wahl der Geräte und Training im Umgang mit den Materialien, sondern auch eine überlegte Behandlungsabfolge sowie ein konsequentes Einarbeiten der Mitarbeiter/-innen. Dann kann gelingen, was wir alle uns wünschen: So viel Behandlung wie möglich mit einer einzigen Anreise, ein ruhigerer und geordneter, weniger stressiger Behandlungstag, entspannte Patienten und verringerte CO2-Belastung durch Halbierung oder gar Drittelung der Termine.
Dem digitalen Wandel in der Kieferorthopädie, der sich seit den letzten Jahren in großen Schritten vollzieht, widmete sich Dr. Franca von Dörnberg. Sie gründete vor 7 Jahren eine der ersten vollständig digitalen KFO-Praxen in München. In ihrem Vortrag beleuchtete sie neben der digitalen Außenwahrneh- mung einer kieferorthopädischen Praxis, auch den digitalen Workflow im Inneren, sowie die Entwicklung im gipsfreien und digitalen Eigen- und Fremdlabor. Die digitale Dokumentation in der Praxis wurde von Abrechnungsexpertin Sandra Rauh/Abrechnungsfuchs (Coburg) beleuchtet und Dr. Spring Liu (Zürich) beschäftigte sich abschließend in ihrem Vortrag mit dem interessanten Thema „Sex & Gender in Dentistry“.
Im Anschluss lud Dentista die Teilnehmerinnen zu einem Erlebnis der besonderen Art ein: Einer Funzelführung mit Taschenlampen in den Horchgängen der Zitadelle Petersberg, gefolgt von einem gemeinsamen Abendessen in schönem Ambiente zum Ausklang des Tages.
Am Sonntag ging das HTS-Programm mit einem Work- shop-Angebot weiter, das viel positive Resonanz seitens der Teilnehmerinnen mit sich brachte. Diese konnten sich hier ihr individuelles Programm zusammenstellen: Die Themen waren breit gefächert und umfassten wissenschaftliches Arbeiten (Dr. Amely Hartmann), nachhaltige Praxis (Dr. Dr. Markus Tröltzsch/ Greenviu), Stressbewältigung (Dr. Ute Stein) sowie Praxismarketing (Manja Krampe & Eric Zentgraf/ME Praxishelden). Im Anschluss waren die Teilnehmerinnen eingeladen, an einem Intensivworkshop für digitalen Workflow im Labor teilzunehmen und wurden dann mit Lunchbags für die Heimreise verabschiedet.
Fazit: Das HTS 2023 war geprägt durch seinen interaktiven Workshop-Charakter und seine familiäre Atmosphäre. Der neue Slogan von Dentista „Mehr Power von :innen“ wurde hier gelebt. Wir bedanken uns bei den Industriepartnern GERL Dental, CGM, Komet, Ivoclar und die ZA für ihre Unterstützung und Bereicherung des Symposium
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