Intensiv-Seminar: Bildverarbeitung in der Dentalfotografie


ZTM Hans-Joachim Lotz und das Dentista e.V. Forum Zahntechnikerinnen

Am 7. Oktober 2016 gab ZTM Hans-Joachim Lotz ein Intensiv-Seminar für den Dentista e.V. zum Thema „Bildverarbeitung in der Dentalfotografie“. 15 Zahntechniker kamen nach Potsdam. Sie suchten und fanden Antworten auf die Frage „Was kommt nach dem Klick?“.

Die gewissenhafte, standardisierte Foto-Dokumentation ist Bestandteil der modernen Zahnheilkunde. Insbesondere in der Diagnostik und als Kommunikationsgrundlage zwischen Zahnarzt, Zahntechniker und Patient hat die Dentalfotografie eine hohe Relevanz. Nachdem der Dentista e.V. in den vergangenen Jahren einige Kurse zur „Dentalfotografie“ erfolgreich organisiert hat, wollten viele Teilnehmer nun tiefer in die Materie eintauchen. Wie geht’s weiter, wenn das Bild im „Kasten“ ist?

Für ZTM Hans-Joachim Lotz ist es Alltag. Er tauscht sich mit seinen Zahnarztkunden mittels digitaler Bilder aus. „Fotos sind in unserer Zusammenarbeit zu einer unverzichtbaren Kommunikationsgrundlage geworden“. Ohne Software, mit der sich Bilddaten erfassen, lesen, analysieren und zur Kommunikationsgrundlage nutzen lassen, geht allerdings nichts. Um Fotos aufnehmen, bearbeiten, speichern, austauschen, drucken oder auf dem Rechner sichtbar machen zu können, bedarf es entsprechender Programme und Vorgehensweisen. Der Referent erläuterte, wie Bilder optimiert werden können und betonte: „Es geht nicht darum, ein Bild zu manipulieren oder zu verfälschen, sondern um eine saubere Arbeitsgrundlage zu erhalten“.

Fotografieren der Zähne bei tageslichtweiß (5400 Kelvin) mit einer speziellen Beleuchtungsquelle für das Smartphone (Smile Lite)

Der Referent empfahl, eine standardisierte Bildserie des Patienten (Porträts, Close-up, Lippenbilder…) aufzunehmen, um den Ist-Zustand bei verschiedenen mimischen Gegebenheiten abzulichten. Da die Bilder das widerspiegeln sollen, was der Patienten im Spiegel sieht, ist die Kamera in Höhe der Kauebene und im rechten Winkel zum Hintergrund auszurichten. Das standardisierte Vorgehen unterstützt die Vergleichbarkeit der Bilder. ZTM Lotz erinnerte daran, sich vom Patienten vorher eine schriftliche Zustimmung (Modell-Release-Vertrag) unterzeichnen zu lassen und sensibilisierte für den vertrauensvollen Umgang mit den Bildern. Insbesondere die Nutzung in sozialen Medien (z. B. Facebook) erachtet er als kritisch. Für die Archivierung der Patientenfotos empfahl er eine intelligente Ordnerstruktur auf einer externen Festplatte, z. B. nach Zahnarztpraxis, Jahr, Monat und Patientennamen. Leistungsstarke Profi-Programme, wie Photoshop, erachtet der Referent für die alltägliche Arbeit als zu komplex. Er arbeitet u. a. mit Keynote und kann damit die vorbereiteten Bilder in eine „Kommunikations-Kollage“ setzen. Der aufbereitete Fotostatus kann dem Zahnarzt und/oder Patienten übermittelt werden.

Auf Wunsch vieler Teilnehmer wurde das Dental Imaging bzw. die Erarbeitung einer Planungsgrundlage betrachtet. Hierfür sei z.B. das Digital Smile Design (DSD) ein effizienter Weg, den der Referent selbst allerdings im Alltag kaum geht. Auf Basis des Dental Imaging können Zahnärzte dem Patienten das Ergebnis der Behandlung im Vorfeld simulieren. Die Daten können anschließend vom Zahntechniker weiterverarbeitet werden.

Es wurde fotografiert, vermessen, gespiegelt, diskutiert und ins „rechte Licht gerückt“. Die Teilnehmer konnten am eigenen Rechner die Möglichkeiten entdecken und ausprobieren. Der Referent zeigte sinnvolle kleine „Helfer“, die für ihn unverzichtbare Werkzeuge in der täglichen Arbeit geworden sind. Er vermittelte fundiertes handwerkliches Wissen. Am Ende des Tages war allen klar, dass dieses intensive „Learning by doing“ fortgesetzt werden müsse. Und so wurde für das kommende Jahr bereits ein weiteres Seminar des Dentista e.V. mit ZTM Hans-Joachim Lotz geplant.

 

Annett Kieschnick, Fachjournalistin
Bilder: A. Kieschnick