Man kann das zahnärztliche Credo „An jedem Zahn hängt ein ganzer Mensch“ noch genauer fassen, und genau darum geht es beim 5. Hirschfeld-Tiburtius-Symposiums des Dentista Clubs am 8. Juni 2013 in Berlin: Auf dem Behandlungsstuhl sitzt nicht nur der Patient als „ganzer Mensch“, sondern auch sein Immunsystem.
Unter wissenschaftlicher Leitung von PD Dr. Ingrid Peroz/Charité widmet das Symposium in der traditionsreichen Kaiserin-Friedrich-Stiftung seine Vorträge diesmal den Zusammenhängen von Immunsystem und oraler Gesundheit und beleuchtet die Interaktionen sowohl aus wissenschaftlicher Sicht als auch aus der Erfahrung ganzheitlich orientierter Praxen. Dabei geht es um Störungen des Immunsystems, die die orale Gesundheit „ins Rutschen bringen“, um mögliche Zusammenhänge von Parodontitis und endokrinem System, um die Folgen von Stress auf das Immunsystem und die Konsequenzen für den Mund. Ein eigener Info-Block ist den Tonsillen gewidmet und dem Mund-Rachen-Raum. In einem praxisorientierten Teil geht es um einen ganzheitlichen Praxisansatz zur Optimierung des Immunsystems, um sinnvolle und weniger sinnvolle Allergie-Tests auf zahnärztliche Materialien und Anmerkungen aus dem Bereich Zahntechnik zu Wechselwirkungen rund um den Bereich zahnärztliche Prothetik. Am Beispiel vorgestellter Maßnahmen wird zudem vermittelt, wie die Praxis alltägliche Behandlungen und neue Methoden qualitätsorientiert abrechnet. Das Symposium schließt traditionell mit einem relaxten Get-Together, bei schönem Wetter auch im Garten der Stiftung.
„Selten war schon die Gestaltung des Programms unseres Jahressymposiums so spannend wie diesmal“, berichtet Dr. Susanne Fath, Präsidentin des Dentista Clubs, „denn beim Nachdenken über mögliche Vortragsthemen wurde uns bewusst, wie enorm vielschichtig die Zusammenhänge von Immunsystem und oraler Gesundheit sind, wie viele Fragen noch offen sind, aber auch, wie viele Facetten bereits ansatzweise bekannt sind. Es wäre uns nicht schwer gefallen, auch noch einen zweiten Kongresstag zu diesem Thema zu gestalten. Mit den Blickpunkten, auf die wir uns schließlich geeinigt haben, geben wir einen Eindruck davon wieder, wie wenig uns bei manchen zahnmedizinischen Problemen unserer Patienten das rein zahnärztliche Handwerkszeug nützt. Erst wenn wir im Hinterkopf haben, dass alles, was wir sehen, was wir tun und lassen auch mit dem Immunsystem des Patienten in Verbindung steht, kommen wir unserem großen Anspruch der oralen Medizin einen großen Schritt näher.“