Erstmals haben sich die Internationale Gesellschaft für Ganzheitliche ZahnMedizin (GZM) und der Dentista Club zu einem Gemeinschaftskongress zusammengeschlossen: Am ersten Maiwochenende geht es in Lindau am Bodensee um „Parodontologie – ohne Grenzen.“ Das ist, so die Veranstalter, auch im lokalen Sinne zu sehen: Der Gemeinschaftskongress richtet sich auch an Teilnehmer aus Österreich und der benachbarten Schweiz, und auch viele der Referenten haben eine „grenzüberschreitende“ Vita.
Im Vordergrund steht allerdings der „Grenzen überschreitende“ fachliche Blickwinkel: „Auf Kongressen erleben wir, dass Fach-Meinungen nicht immer kongruent sind“, sagt Dr. Susanne Fath, Präsidentin des Dentista Clubs, „und wie hilfreich es ist, verschiedene zu hören und nachzudenken, welche Botschaft den eigenen Blickwinkel bereichern könnte. So sehen wir das auch bei der Parodontitis: Jedes Wissen, jede Erfahrung zählt – und bringt das Fach voran in seinen Erkenntnissen für Wissenschaft und Praxis.“ Dabei bietet die moderne Zahnheilkunde eine fast unerschöpfliche Quelle an Studien, an Erfahrungen, an Visionen und neuen Erkenntnissen. ZÄ Christine Albinger-Voigt, Vorstand der GZM: „Unsere Gesellschaft setzt sich seit 25 Jahren für systemisches Denken und Handeln in der ZahnMedizin ein. Zunehmend werden die Beobachtungen über Wechselbeziehungen zwischen oraler Gesundheit und dem Gesamtorganismus durch wissenschaftliche Studien bestätigt. Entsprechend übernimmt der Zahnarzt der Zukunft eine wichtige Rolle bei Diagnostik und Therapie von chronischen Erkrankungen.“
Beide Organisationen haben bei ihren zurückliegenden Tagungen immer wieder thematische Schnittstellen erkannt und nun mit einem eigenen gemeinsamen Kongress einen ganz breiten Fächer für ein großes wichtiges Thema in der Zahnmedizin aufspannen können. Nach einer versorgungspolitisch ausgerichteten Einführung seitens Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer, folgen beispielsweise eine systemische Sicht auf die Parodontitis und geschlechterspezifische Aspekte, und zum Thema Homöopathie und PA wird eine Pilotstudie präsentiert. Unter dem Titel „Liebe Deine Bakterien“ berichtet eine Veterinärmedizinerin über die Biologie aus ihrer Sicht, es folgt eine Übersicht über das Grundwissen der Naturheilkunde sowie eine Darstellung der Möglichkeiten der Phytotherapie und der Orthomolekularen Therapie bis hin zur Vorstellung eines ganzheitlichen Prophylaxekonzeptes. Beleuchtet werden die biologischen Unterschiede von Parodontitis und Periimplantitis, die objektive Kontrolle des Behandlungserfolges mit Entzündungsmarkern, die Chancen und Grenzen physiotherapeutisch-osteopathischer und auch kieferorthopädischer Ansätze. Bei den Praxiskonzepten geht es um PA und Darmsanierung, um Konzepte zur Behandlung systemisch belasteter Patienten und nicht zuletzt um psychosomatische Aspekte, darunter das biologisch-systemisch hochspannende Stichwort: Stress. Für Praxen mit ganzheitlichem Konzept wichtig: In einem besonderen Begleitprogramm gibt es zahlreiche Veranstaltungen für das Praxisteam.
„Wir geben den Tagungsgästen durch unsere gemeinsame Programmgestaltung eine große Bandbreite unterschiedlichster Expertise mit zurück in die Paxis“, sagt Dr. Fath, was ZÄ Albinger-Voigt noch weiter untermauert: „Der Kongress lsquo;Parodontologie ohne Grenzen’ setzt viele Impulse, wie man diese „zahn-ärztliche“ Aufgabe in der eigenen Praxis und vor allem im interdisziplinärem Netzwerk erfolgreich lösen kann.“
Der für das Thema bewusst gewählte Ort im „Dreiländereck“ und der auch gezielt auf den 2. und 3. Mai gelegte Kongress laden zur schönsten Zeit des Jahres in eine attraktive Region ein, die auch vor und nach der Tagung noch etwas ermöglicht, was im Alltag sonst immer zu kurz kommt und zu den wichtigsten Aspekten der ganzheitlichen Gesundheitsförderung gehört: Entspannung und Lebensfreude.