RESOLUTION: Verbände im Gesundheitswesen fordern Parität

Dentista-Präsidentin Dr. Rebecca Otto:
Schlüsselsektor Gesundheit kann Vorbild für die Wirtschaft sein

Im Rahmen eines Parlamentarischen Abend am 27. September in Berlin haben zwölf Verbände und Initiativen im Gesundheitswesen – darunter der Dentista e.V. – darauf aufmerksam gemacht, dass alle Entscheidungsebenen öffentlich-rechtlicher Körperschaften paritätisch besetzt sein müssen. In einer entsprechenden Resolution verwiesen die Verbandsvertreterinnen darauf, dass nur so die Personal- und damit auch die Patientenversorgung langfristig sichergestellt werden könne. Es brauche klare Zielvorgaben für alle Gremien, die Entscheidungen für gesetzlich und privat Krankenversicherte treffen. So könnte das Gesundheitswesen Vorbild für die Wirtschaft sein.

Mit namhaften Vertreter*innen aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft diskutierten die Repräsentantinnen der Frauen- und Branchenverbände sowie Initiativen im Gesundheitswesen dringend nötige politische Weichenstellungen, um Diversität und weibliche Perspektiven in Vorständen und Gremien des Gesundheitswesens zu etablieren. Zu den Gästen zählten u. a. die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit, Sabine Dittmar, sowie Prof. Dr. Mandy Mangler, Chefärztin und Trägerin des Berliner Frauenpreises.

Frauen seien, so die Verbandsvertreterinnen, die tragende Kraft des Gesundheitswesens, drei von vier Beschäftigten seien schon heute weiblich. Ganz anders das Bild jedoch in den Chefetagen: Nur jede fünfte Position sei hier durch eine Frau besetzt. Das bedeute, dass weibliche Expertise und Lebenserfahrung fehle, „wenn wichtige Entscheidungen z.B. rund um Arbeitsbedingungen und -abläufe sowie Digitalisierung getroffen werden.“ Eine echte Kulturveränderung entstehe nur, wenn Frauen gleichberechtigt Einfluss nehmen könnten, so die Verbände in der gemeinsamen Resolution. Sie verweisen auf den Koalitionsvertrag, der die paritätische Beteiligung von Frauen in Führungsgremien des Gesundheitswesens vorsieht.

Die weibliche Expertise einzubringen, das sei auch Aufgabe und Ziel des Dentista e.V.  Präsidentin Dr. Rebecca Otto: „Es ist wichtig und richtig, dass sich hier Vertreterinnen verschiedenster Verbände im Gesundheitswesen verständigt haben, den Status Quo zu diskutieren, die Konsequenzen für uns Praxisinhaber*innen, unser Personal und vor allem für unsere Patient*innen aufzuzeigen, wenn nicht sehr bald ein Umdenken stattfindet. Es geht uns nicht um das bloße Fordern einer Quote, sondern es geht uns darum, das Gesundheitswesen zukunftsfähig zu machen: Die Arbeitsplätze in unseren Praxisteams auch morgen noch attraktiv gestalten zu können, die Rahmenbedingungen für unsere jungen Kolleginnen zu verbessern und so die Versorgung unserer Patient*innen auch in Zukunft sicherstellen zu können. Wir müssen und wir können im Schlüsselsektor Gesundheit Vorreiter für Parität in Institutionen sein – und so Vorbild werden für Wirtschaft und Gesellschaft.“

HOHE AUSZEICHNUNG: Bundesverdienstkreuz am Bande für Dr. Kerstin Finger

Wenn Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Vorabend des Tages der Deutschen Einheit Menschen auszeichnet, die sich in herausragender Weise um Deutschland verdient gemacht haben, dann wird in diesem Jahr auch ein Dentista-Mitglied zu den Ausgezeichneten gehören: Dr. Kerstin Finger, niedergelassene Zahnärztin in Templin und bis zu ihrem Rücktritt im Sommer dieses Jahres Vizepräsidentin des Verbandes der ZahnÄrztinnen – Dentista e.V., wird vom Bundespräsidenten das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen bekommen. Es ist eine zusätzliche Ehre, dass der Bundespräsident selbst unserer Kollegin das Bundesverdienstkreuz im Rahmen eines Empfangs am 30. September in Schloss Bellevue überreichen wird.

Ehemalige Dentista-Vizepräsidentin Dr. Kerstin Finger

Nach Angaben des Bundespräsidialamtes stehen die Auszeichnungen zum Tag der Deutschen Einheit in diesem Jahr unter dem Motto „Brücken bauen“. Für Dr. Kerstin Finger hat dieses Motto nicht die für Zahnärzte vielleicht naheliegende Bedeutung: Vielmehr versteht sie darunter die Pflicht von Stärkeren, Brücken zu Schwächeren zu schlagen, wenn jene das selbst nicht oder kaum leisten können.

Der Bundespräsident würdigt mit dieser Auszeichnung vor allem Dr. Fingers Verdienste um die zahnärztliche Versorgung von pflegebedürftigen und behinderten Menschen in der Uckermark. Sie gründete 2010 einen zahnärztlichen Hausbesuchsdienst. Mithilfe einer mobilen Behandlungseinheit versorgt sie seitdem jene Patienten in ihrer gewohnten häuslichen Umgebung, die nicht mehr in der Lage sind, ihre Praxis aufzusuchen, und die ohne sie kaum noch eine Chance auf regelmäßige zahnmedizinische Versorgung hätten. Das Bundespräsidialamt schreibt dazu: „Ihr Hausbesuchsdienst ist mittlerweile großes Vorbild geworden – und doch finden sich noch viel zu wenige, die es ihr gleichtun“.

Der Bundespräsident weist in seinen Gründen für die Auszeichnung darauf hin, dass die Uckermark einer der größten und zugleich sehr dünn besiedelten Landkreise Deutschlands ist. Wenn Dr. Finger hier auch in den entlegensten Winkeln die zahnärztliche Versorgung sichert, bekommt sie die eigentliche Behandlung zwar von den Krankenkassen bezahlt, aber die oft sehr langen Fahrzeiten werden von niemandem vergütet. Dr. Finger selbst sagt dazu: „Ich habe auf Kosten der Gesellschaft studieren können, also ist es nur recht, der Gesellschaft auch etwas zurückzugeben“.

Neben ihrer beruflichen Tätigkeit würdigt der Bundespräsident auch das ehrenamtliche Engagement Dr. Kerstin Fingers in sozialen Projekten und auch in den zahnärztlichen Berufsverbänden. Vor ihrer Zeit als Vizepräsidentin von Dentista war Dr. Kerstin Finger von 2001 bis 2010 stellvertretende Vorsitzende im Vorstand des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte engagiert.

Dr. Rebecca Otto, Präsidentin des Dentista: „Ich gratuliere Kerstin Finger von ganzem Herzen zu dieser herausragenden Auszeichnung und Wertschätzung ihrer Arbeit. Frau Finger hat mit ihrem Engagement auf allen Ebenen gezeigt, dass ältere und pflegebedürftige Menschen zahnmedizinisch nicht vergessen werden dürfen. Neben der zahnärztlichen Tätigkeit war die Standespolitik ein Bereich, den sie ebenfalls mit Leidenschaft und Engagement mitgestaltet hat. Ich hatte die Gelegenheit, die letzten Jahre von ihrer Erfahrung und Besonnenheit zu profitieren, und Dentista hat sich mit ihrer Unterstützung zu einem starken Verband entwickelt. Wir gratulieren im Namen aller Dentistas.“

Die Verleihung des Verdienstordens wird am 30. September ab 11.00 Uhr in einem Livestream auf www.bundespräsident.de übertragen.

„Ein Verband von ZahnÄrztinnen für ZahnÄrztinnen“ Neuausrichtung beim Verband der ZahnÄrztinnen – Dentista e.V.

Wählen, Wirken, Weichen stellen – dies und mehr hatte sich der Verband der ZahnÄrztinnen – Dentista e.V. auf die Agenda geschrieben, als er am 24. Juni 2022 zu einer Mitgliederversammlung in Präsenz einlud. Die Kolleginnen genossen sichtlich den Live-Austausch, zu dem das besondere Ambiente der Steinburg über Würzburg ein Übriges tat.

„Ein Verband, der die Interessen der ZahnÄrzinnen in Deutschland vertritt – von ZahnÄrztinnen, für ZahnÄrztinnen“. So verstehe sich der Dentista e.V. nach Worten seiner Präsidentin Dr. Rebecca Otto. Dies sei auch eines der Ergebnisse einer detaillierten Mitgliederbefragung, die der Verband Anfang 2022 durchgeführt hatte. Standespolitisches Engagement sowie die Pflege und Intensivierung eines breit aufgestellten Netzwerks, das Fortbildungen anbietet und den Austausch der Kolleginnen fördert – all das waren Wünsche der Dentista-Mitglieder. Und diesen Wünschen wolle man, so die Präsidentin, auch gern nachkommen.

Ihrem Bericht schloss Dr. Otto deshalb auch eine Vision an – erste Ideen und Ziele für die kommenden Jahre. Einen ersten Schritt sei der Verband bereits mit dem Logo-Relaunch gegangen. Mit der Neuaufstellung – auch in der Außenwirkung – solle ein Startschuss gegeben werden, Dentista noch mehr Sichtbarkeit zu verschaffen. „Wir wollen niedergelassene Kolleginnen mit tollen Praxiskonzepten sichtbar machen, aber auch engagierten Kolleginnen in allen Phasen ihres Berufslebens als starker Partner zur Seite stehen.“, so Dr. Otto.

Turnusgemäß standen auch Wahlen zum Vorstand auf der Agenda der Dentista-Mitglieder. Die Mitgliederversammlung wählte Dr. Rebecca Otto einstimmig erneut zur Präsidentin. Ihr zur Seite stehen künftig drei Vizepräsidentinnen: Für den Bereich Praxis und Fortbildung Dr. Juliane von Hoyningen-Huene, für den Bereich Standespolitik FZÄ Sabine Steding und für Wissenschaft und Gender Dentistry Dr. Dana Adyani-Fard. Dr. Sarah Schneider wählten die Mitglieder zur neuen Schatzmeisterin, ZÄ Julia Vogt zur Schriftführerin. Dr. Otto dankte den scheidenden Vorstandskolleginnen Dr. Kerstin Finger, Dr. Kathleen Menzel und Doris Hoy-Sauer, die nicht erneut zur Wahl standen, für ihr Engagement und die gemeinsam geleistete Arbeit.

 

Zum Bild: Die Mitgliederversammlung des Dentista e.V. wählte am 24. Juni einen neuen Vorstand (v.l.n.r.): Schriftführerin ZÄ Julia Vogt, Schatzmeisterin Dr. Sarah Schneider, Präsidentin Dr. Rebecca Otto sowie die beiden Vizepräsidentinnen FZÄ Sabine Steding (Standespolitik) und Dr. Juliane von Hoyningen-Huehne (Praxis und Fortbildung). Die neu gewählte Vizepräsidentin Wissenschaft und Gender Dentistry, Dr. Dana Adyani-Fard, konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht persönlich anwesend sein.

 

STIPENDIUM FÜR AS-AKADEMIE – Bewerbung bis 15.01.2022

Der Dentista e.V. – Verband der ZahnÄrztinnen hat es sich auf die Fahnen geschrieben, die Interessen der Zahnärztinnen zu vertreten sowie die Kompetenzen der Mitglieder in standespolitischer und berufsrechtlicher Sicht zu fördern. Daher wird Dentista e. V. kommendes Jahr erstmals ein Stipendium für ein Studium an der AS-Akademie an eines der Dentista-Mitglieder vergeben.

Die Akademie für freiberufliche Selbstverwaltung und Praxismanagement hat ihren Sitz in Berlin und wird von den Körperschaften der Zahnärzte getragen. Das berufsbegleitende Studium beleuchtet unter anderem Themen wie zahnärztliche Selbstverwaltung, Berufspolitik, Qualitätsmanagement, Kommunikation und Geschäftsführung. Neben den Vorlesungen besteht die Möglichkeit, an Fachexkursionen – beispielsweise ins EU-Parlament nach Brüssel – teilzunehmen.

„Wir möchten unsere Mitglieder dabei unterstützen, sich standespolitisch zu engagieren und Aufgaben in der Selbstverwaltung zu übernehmen“, betont Dentista-Präsidentin Dr. Rebecca Otto. „Das Studium der AS-Akademie ist eine sehr gute Vorbereitung dafür und bietet die Möglichkeit, sich umfassendes Wissen über das Gesundheitswesen und die Selbstverwaltung anzueignen, einschließlich der politischen, ökonomischen und rechtlichen Grundlagen.“ Auch im Bereich Praxisorganisation und Praxismanagement setzt das Studium Schwerpunkte und kann für die Niederlassung sehr hilfreich sein. Bei erfolgreich bestandener Zertifikatsarbeit am Ende des zweijährigen Studiums wird das Abschlusszertifikat „Manager in Health Care Systems / Freiberufliche Selbstverwaltung und Praxismanagement“ verliehen.

Wir übernehmen für eines unserer Mitglieder die kompletten Studiengebühren in Höhe von 3.900 Euro für den kommenden Studiengang 2022/2023. Zusätzlich konnten wir die BFS health finance GmbH als Kooperationspartner gewinnen, der einen Zuschuss zu Reise- und Hotelkosten zugesagt hat“, sagt Dr. Rebecca Otto. „Und natürlich unterstützen wir die Stipendiatin sehr gerne bei der Erstellung ihrer Abschlussarbeit.

Wer Interesse hat, kann sich noch bis zum 15. Januar bewerben. Dentista-Mitglieder können die vollständige Bewerbung mit kurzem Lebenslauf und einem Motivationsschreiben aus dem hervorgeht, warum Interesse an dem Stipendium und dem Studium an der AS-Akademie besteht, per Mail an info@dentista.de schicken.

DENTISTA E.V. UNTER NEUER FÜHRUNG: Mitgliederversammlung wählt Dr. Rebecca Otto zur neuen Präsidentin

Die Mitgliederversammlung des Dentista e.V. wählte die Jenaer Kinderzahnärztin Dr. Rebecca Otto (vorne links) zur neuen Präsidentin. Dr. Susanne Fath (vordere Reihe Mitte) hatte zuvor aus persönlichen Gründen ihr Amt zur Verfügung gestellt. (Quelle: Dentista e.V.)

Die Mitgliederversammlung des Dentista e.V. – Verband der ZahnÄrzinnen wählte am 15. Oktober 2021 in Berlin Dr. Rebecca Otto einstimmig zur neuen Präsidentin. Dr. Susanne Fath hatte zuvor aus persönlichen Gründen ihr Amt zur Verfügung gestellt. Der damit einhergehende Generationenwechsel an der Spitze des Verbandes solle auch den wachsenden Herausforderungen in Standespolitik, Medienarbeit und dem Ausbau künftiger Kooperationen Rechnung tragen.

Dr. Rebecca Otto, Präsidentin des Dentista e.V. – Verband der ZahnÄrzinnen (Quelle: Otto/Sina Günter)

„Ich habe mich nach reiflicher Überlegung entschieden, das Amt der Präsidentin aus persönlichen Gründen niederzulegen“ erklärte Dr. Susanne Fath während der Versammlung und betonte die wichtige Rolle, die der Verband mittlerweile auch in der zahnärztlichen Standespolitik spiele. „Es war ein langer Weg für uns Zahnärztinnen, vom Katzentisch – wenn denn überhaupt – der zahnärztlichen Berufs- und Standespolitik an den Verhandlungstisch zu kommen. Es waren erhebliche Widerstände zu überwinden, damit Frauen in der Selbstverwaltung wie auch den Kammern mitgestalten können. Angesichts des hohen Anteils in der Versorgung, der durch Frauen geleistet wird – und der im Übrigen auch in den kommenden Jahren weiter ansteigen wird – ist der Weg noch lange nicht zu Ende.“

 

Dr. Fath resümierte denn auch nicht nur den anstehenden Berichtszeitraum, sondern zog Bilanz aus ihrer dreizehnjährigen Präsidentschaft. „Ich bin dankbar, auf erfolgreiche Jahre für Dentista zurückblicken zu können – gemeinsam haben wir viel erreicht. Dentista konnte sich im Lauf dieser Jahre etablieren als DER Verband, der die besonderen Interessen der Zahnärztinnen zuverlässig vertritt und gleichzeitig ein Forum zum Austausch und Netzwerk bietet. Ich freue mich, immer mehr Frauen in den oberen Spitzen unserer Gremien zu sehen, bis in die Führung der Bundeszahnärztekammer mit Dr. Romy Ermler als Vizepräsidentin. Aufgrund verschiedener Ereignisse in meinem persönlichen Umfeld ist es nun jedoch für mich an der Zeit, andere Prioritäten zu setzen – und den Staffelstab an eine jüngere Kollegin weiter zu geben“, erklärte Fath in ihrer Abschlussrede. Sie dankte den Vorstandskolleginnen und Wegbegleiterinnen der letzten Jahre für die kollegiale und vertrauensvolle Zusammenarbeit – und empfahl den Dentista-Mitgliedern Dr. Rebecca Otto als künftige Präsidentin.

 

Der neu formierte Vorstand um Präsidentin Dr. Rebecca Otto dankt Dr. Susanne Fath für ihr Wirken und Engagement während der 13-jährigen Präsidentschaft (v.li.: Dr. Kathleen Menzel, Dr. Susanne Fath, Dr. Kerstin Finger, Dr. Rebecca Otto und Dr. Juliane von Hoyningen-Huene). (Quelle: Dentista e.V.)

Diesem Vorschlag folgten die Mitglieder und wählten Dr. Otto, die in eigener Praxis in Jena als Kinderzahnärztin niedergelassen ist, einstimmig. Dr. Otto verfügt über viel Erfahrung in der Professionspolitik, ist seit vielen Jahren Mitglied des Dentista-Gesamtvorstandes und als Referentin im Bereich Praxisgründung und Kinderzahnheilkunde deutschlandweit tätig. In ihrer Antrittsrede dankte sie ihrer Vorgängerin – und den anwesenden Kolleginnen für das in sie gesetzte Vertrauen. „Das Amt der Präsidentin ist mit großen Herausforderungen verbunden, welche ich mit ebenso viel Besonnenheit und Geschick wie Susanne Fath erfüllen möchte. Ich werde die sehr erfolgreich eingeleitete Fortentwicklung des Verbandes weiterführen und einen verstärkten Fokus auf die Einbindung junger Kolleginnen legen. Und dies alles auf der Basis des unschätzbaren Erfahrungsschatzes der langjährigen Mitglieder dieses Verbandes. Es ist mir ein Anliegen, während meiner Amtszeit Brücken zu schlagen und neue Verbindungen und Netzwerke zu schaffen. Größter Dank und Anerkennung gilt neben den vielen engagierten aktiven Mitgliedern des Verbandes besonders Dr. Susanne Fath!“ In der anschließenden Klausurtagung vereinbarte der neu formierte Vorstand bereits erste Meilensteine künftiger Aufgaben.

GESCHICHTE GESCHRIEBEN: Stefanie Tiede zur Präsidentin der ZÄK MV gewählt

Als am 13. Oktober 2021 das Ergebnis der Wahl zum Präsidium der Zahnärztekammer M-V feststeht, macht der Begriff „denkwürdig“ die Runde – und das zu Recht: erstmals seit 31 Jahren heißt der Präsident der Zahnärztekammer Mecklenburg-Vorpommern nicht mehr Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, erstmals steht eine Frau an der Spitze der Zahnärztekammer. Die Delegiertenversammlung wählte mit überzeugender Mehrheit Stefanie Tiede zur Präsidentin der Zahnärztekammer M-V.

Dentista e.V. – Verband der ZahnÄrztinnen gratuliert Stefanie Tiede aufs herzlichste zu diesem großen Erfolg – sieht allerdings auch weiter Handlungsbedarf. „Es ist großartig, dass nun mit Stefanie Tiede eine junge Frau Präsidentin einer weiteren Zahnärztekammer in Deutschland ist – ein wichtiger Schritt“, so Dr. Kerstin Finger, Vizepräsidentin Dentista e.V. und verantwortlich für den Bereich Standespolitik. Nach wie vor sei man jedoch weit davon entfernt, in den standespolitischen Gremien die Realität der Basis abzubilden. Dies zu ändern, sei eine zentrale Zukunftsaufgabe des Verbandes, ja des gesamten zahnärztlichen Berufsstandes. „Mit Stefanie Tiede steht künftig eine Präsidentin an der Spitze der Zahnärztekammer M-V, die Oralchirurgin, Praxisinhaberin, Standespolitikerin und Mutter ist. Eine Frau, die die Herausforderungen unseres Berufsstandes sehr genau kennt. Wir wünschen ihr von ganzem Herzen Freude an den kommenden Aufgaben, stets eine glückliche Hand und gemeinsam mit den Vorstandskolleginnen und -kollegen viel Erfolg.“

GELEGENHEIT, GESCHICHTE ZU SCHREIBEN: Der neue geschäftsführende Vorstand der BZÄK ist „jünger und weiblicher“

 

Der neue Geschäftsführende Vorstand der Bundeszahnärztekammer am 04. Juni 2021 in Berlin: Vizepräsidentin Dr. Romy Ermler, Präsident Prof. Dr. Christoph Benz, Vizepräsident Konstantin von Laffert (v.l.n.r.)

Am gestrigen 4. Juni wählte die Bundesversammlung mit Prof. Dr. Christoph Benz/Bayern einen neuen Präsidenten an die Spitze der Bundeszahnärztekammer. Ihm zur Seite stehen künftig Konstantin von Laffert/Hamburg sowie – zum ersten Mal seit sehr langer Zeit – als VizepräsidentIN Dr. Romy Ermler/Brandenburg. „Wir haben heute Gelegenheit, Geschichte zu schreiben“, so der neu gewählte BZÄK-Präsident bei der Präsentation seines Teams Laffert/Ermler. Und die Delegierten folgten ihm.

So darf das Ergebnis dieser coronabedingt später und unter strengen Hygienebedingungen durchgeführten Wahl durchaus als historisch bezeichnet werden. „Seit Jahren hören wir das wiederkehrende Mantra von einer Standespolitik, die ,jünger und weiblicher´ repräsentiert werden müsse. Heute nun haben die Delegierten der Bundesversammlung Fakten geschaffen“, so Dr. Kerstin Finger, Vizepräsidentin Standespolitik des Dentista e.V. – Verband der ZahnÄrztinnen. Dabei sei dies nur ein folgerichtiger Schritt auf dem Weg, endlich die Realität im Berufsstand auch in den standespolitischen Gremien abzubilden. Noch immer seien lediglich 40 von insgesamt 166 Delegierten weiblich.

Auch deshalb bemerkenswert: In allen Wahlgängen um die Posten der Vizepräsident*innen kandidierten – zum ersten Mal überhaupt – mehrere Frauen. „Damit wurde die Mär über die Frauen, die einfach kein Interesse an einer standespolitischen Spitzenposition hätten, endgültig ad absurdum geführt“, unterstreicht die Präsidentin des Dentista e.V. Dr. Susanne Fath. Den Weg bereitet hätten hier auch die Kolleginnen des Dentista e.V.: „Mein herzlicher Dank gilt unserer Vorstandskollegin Dr. Rebecca Otto, die bereits im vergangenen Herbst ihre Bereitschaft zur Kandidatur erklärte – die leider für die nun durchgeführte Wahl nicht umgesetzt werden konnte – und unserer Kollegin Barbara Plaster, die erst kürzlich zur ersten Vizepräsidentin der Berliner Zahnärztekammer gewählt wurde und sich heute ebenfalls zur Wahl stellte. Die Zeit war reif für eine Frau im geschäftsführenden Vorstand der Bundeszahnärztekammer, und die Delegierten haben die Zeichen dieser Zeit erkannt.“

Der Dentista e.V. – Verband der ZahnÄrztinnen gratuliert dem neuen Präsidium der Bundeszahnärztekammer, Prof. Dr. Christoph Benz, Konstantin von Laffert und Dr. Romy Ermler herzlich zur Wahl. „Wir freuen uns auf die Fortsetzung unserer in den letzten Jahren so erfolgreichen Kooperation mit der Bundeszahnärztekammer auch unter neuer Leitung und wünschen dem neuen geschäftsführenden Vorstand viel Erfolg“, so Fath.

 

KOOPERATION VON DIE ZA UND DENTISTA: Zukunft gemeinsam gestalten – Zahnärztinnen im Fokus

Modell der freiberuflichen Arbeit und die selbständige Praxis sollen attraktiv bleiben

Vorstandsmitglieder von DIE ZA und Dentista e.V.

Mit einer neuen Kooperation wollen DIE ZA, der Zusammenschluss aus der ZA – Zahnärztliche Abrechnungsgenossenschaft eG und der ZA Zahnärztliche Abrechnungsgesellschaft AG, und der Dentista e.V. – Verband der ZahnÄrztinnen die Zukunft der Zahnmedizin in Deutschland aktiv mitgestalten. Die Pläne ihrer Zusammenarbeit haben die Beteiligten in einer digitalen Pressekonferenz erstmals gemeinsam vorgestellt.

Im Fokus der Kooperation steht die Förderung der Freiberuflichkeit von Zahnärztinnen in der selbstständigen Praxis. „DIE ZA und der Dentista e.V. werben für das attraktive Modell der eigenen Praxis und zeigen Alternativen zu Medizinischen Versorgungszentren und angestellter Tätigkeit auf“, sagt Dr. Susanne Woitzik, Mitglied der Geschäftsleitung der ZA eG und ZA-seitig Kooperationsverantwortliche. „Wir alle kennen die vielfältigen Herausforderungen der selbstständigen Tätigkeit in der Zahnmedizin, angefangen bei zunehmender Bürokratie und Telematik-Auflagen. Aspekte, die gegen die Selbstständigkeit sprechen und den Praxisalltag erschweren, sollten aufgearbeitet werden. Wir brauchen hilfreiche Lösungen für klare, familienfreundliche und effiziente Strukturen.“

Starke Partnerschaft für attraktive Angebote und hochwertige Expertise

„Gerade junge Kolleginnen wollen wir zur eigenen Niederlassung ermutigen, sie mit Expertise unterstützen und in fachlichen wie in Fragen des Praxismanagements beraten“, ergänzt Dr. Susanne Fath, Präsidentin des Dentista e.V. „Wir freuen uns sehr, mit der ZA einen starken Partner gefunden zu haben, um unseren Mitgliedern attraktive und konkrete Angebote machen zu können, etwa durch die hochwertige Expertise der ZA in Fragen der Praxisführung.“

„DIE ZA steht für den Erhalt der Freiberuflichkeit in der Zahnärzteschaft und diese Zahnärzteschaft ist längst weiblich“, sagt Holger Brettschneider, Vorstandssprecher der ZA AG. „Dem Dentista e.V. stehen wir deshalb mit der ganzen Expertise aus unserem mehr als 30-jährigem Bestehen zur Seite. Gemeinsam können wir Zahnärztinnen dabei unterstützen, freiberuflich tätig zu sein und Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren. Wir werden voneinander lernen und mit einem gegenseitigen Verständnis für Herausforderungen passgenaue Lösungen entwickeln. Damit kommt diese Kooperation künftig sowohl der Zahnärzteschaft als auch dem Markt zu Gute.“

Mit Blick auf Erfahrungen in ihrer eigenen Praxis unterstreicht ZA-Vorstandmitglied Dr. Sarah Schrey die Relevanz der Freiberuflichkeit für Zahnärztinnen: „Erst in der Selbstständigkeit kann ich mein Behandlungsrepertoire und mein Arbeitsumfeld eigenverantwortlich gestalten, mich entfalten und Verantwortungsbewusstsein entwickeln, indem ich für mein Konzept und meine Behandlungsmethoden einstehe. Deshalb engagiere ich mich besonders dafür, junge Zahnärztinnen und Zahnärzten auf ihrem Weg in die Selbständigkeit sinnvoll zu unterstützen.“

Mehrwert durch Fokus auf die weibliche Perspektive                           

Auf die Relevanz der weiblichen Perspektive in der Zahnärzteschaft geht Franziska Engel, Mitglied der Geschäftsleitung der ZA AG und verantwortlich für den Kundenservice, ein: „Frauen bringen andere Hintergründe, Kontexte und Perspektiven in die Arbeit ein. Sie schauen anders auf ein Teamgefüge, auf den zwischenmenschlichen Umgang und geben dadurch andere Impulse. Es schafft einen Mehrwert, diese Perspektiven in den Fokus zu nehmen.“

Darüber hinaus weist Dentista-Vorstandsmitglied Dr. Juliane von Hoyningen-Huene auf internationale Ansätze hin: „Als deutsche Zahnärztinnen sollten wir uns auch immer im Kontext mit Kolleginnen aus anderen Ländern sehen und deren Wissen und Erfahrungen ebenso einbeziehen.“ Unter anderem widmet sich der Dentista e.V. wissenschaftlichen Aspekten der Gender Dentistry und damit den geschlechterspezifischen Unterschieden in der Zahnmedizin. „Der Dentista e.V. kann DIE ZA mit neuesten wissenschaftlichen, medizinischen Erkenntnissen und tollen Referentinnen unterstützen. Das sind beispielsweise junge Kolleginnen, die in ihrer Selbstständigkeit besondere Konzepte entwickelt haben und Mut machen können“, ergänzt Dentista-Mitglied Rebecca Otto, die seit zwölf Jahren als Kinderzahnärztin praktiziert.

Gestaltung des Kulturwandels in der Zahnärzteschaft

„Ziel der Zusammenarbeit von DIE ZA und Dentista ist die Gestaltung eines modernen, partizipativen und vor allem transkulturellen Ansatzes. Den Kulturwandel in der Zahnärzteschaft der letzten Jahre wollen wir nicht nur wahrnehmen, sondern gestalten. Den Schritt von Berufsanfängerinnen in die Selbstständigkeit wollen wir unterstützen und begleiten, ihnen Ansprechpartnerin sein. Manches würde einen Finanzier nicht interessieren – eine Kollegin mit viel Erfahrung aber sehr wohl“, erklärt Dr. Kerstin Finger, Vizepräsidentin des Dentista e.V. und Dentista-seitig Kooperationsverantwortliche. „Mit dem, was DIE ZA und Dentista jeweils leisten und bieten können, gehen wir gemeinsam neue Projekte an und gestalten die zahnärztliche Praxis der Zukunft.“ Ganz konkret geht es dabei um Tools der modernen Praxisführung, Wegweiser zur Existenzgründung, aber auch für die Praxisabgabe. „Mehr denn je geht es eben nicht um allgemeingültige Blaupausen, sondern um ganz individuelle Wege zu individueller Qualität in der Zahnmedizin. Und es geht darum, die Freude am Beruf zu erhalten.“

Von organisatorischen Standards bis zu praxisindividuellem Coaching

Wie die Kooperation von DIE ZA und Dentista e.V. die Freiberuflichkeit für Zahnärztinnen attraktiver machen will, fasst Dr. Susanne Woitzik zusammen: „Das wichtigste Anliegen ist es, die Praxisführung auf das zu reduzieren, was zwingend in der Praxis zu erledigen ist, wie die Patientenbehandlung und die sie unterstützenden Prozesse, und den Rest soweit wie möglich, etwa an die ZA, auszulagern. Damit werden Kapazitäten frei – für die Zahnmedizin, für die Familie und für sich selbst. Für alles, was in der Praxis organisatorisch standardisiert werden kann, erarbeiten wir effiziente und beispielhafte Musterlösungen. Und für alle offenen Fragen bieten wir auf die individuellen Belange abgestimmte Beratungen und Coachings an.“

Im Rahmen der Kooperation profitieren Dentista-Mitglieder von vielen ZA-Leistungen, die zu einer Entlastung bei der Praxisverwaltung, Zeitersparnissen und damit neuen zeitlichen Kapazitäten führen. Als eine der führenden, bundesweit tätigen Factoringgesellschaften für Zahnärzte und Kieferorthopäden übernimmt DIE ZA verschiedene Verwaltungsaufgaben, etwa in Abrechnung und Qualitätsmanagement, bietet digitale Lösungen für die Praxisorganisation und bietet individuelle Service- und Beratungsleistungen an.

 

 

NEUE KOOPERATION: Bundesweite Zusammenarbeit von DIE ZA und ZahnÄrztinnenverband Dentista e.V.

Aktive Stärkung von Zahnärztinnen in freiberuflich geführten Praxen

Düsseldorf, April 2021. DIE ZA, der Zusammenschluss aus der ZA – Zahnärztliche Abrechnungsgenossenschaft eG und der ZA Zahnärztliche Abrechnungsgesellschaft AG, sowie der Verband der ZahnÄrztinnen Dentista e.V. arbeiten künftig deutschlandweit zusammen. Gemeinsam wollen die Organisationen die Zukunft der Zahnmedizin in Deutschland mitgestalten.

Als eine der führenden, bundesweit tätigen Factoringgesellschaften für Zahnärzte und Kieferorthopäden ist DIE ZA wichtiger Partner für alle Themen rund um Rechnungs- und Zahlungsabwicklung mit Patienten und bietet ein großes Angebot an individuellen Service- sowie Beratungsleistungen. Dentista steht für die die weibliche Expertise in der Zahnmedizin und möchte für die besonderen Anforderungen der Kolleginnen passgenaue Lösungen entwickeln. In der Kooperation sehen beide Partner die Möglichkeit, aktiv Einfluss auf die Rahmenbedingungen der freiberuflichen Praxisführung zu nehmen. Vor allem jungen Kolleginnen soll der Anreiz zur Selbstständigkeit gegeben und attraktive Gestaltungsmodelle aufgezeigt werden. „Wir freuen uns sehr über diese Kooperation, die dazu beitragen wird, jungen Kolleginnen Mut zu machen – für die Niederlassung, für die Selbständigkeit, für mehr Freude an unserem wundervollen Beruf“, sagt Dentista-Präsidentin Dr. Susanne Fath. Holger Brettschneider, Vorstandssprecher der ZA ergänzt: „Dentista und DIE ZA eint Innovationskraft und der Wille zur aktiven Gestaltung der Zukunft. Gemeinsam können wir mehr bewegen als jeder von uns alleine. Wir bieten optimale Lösungen, mit der sich die persönliche Lebensidee der weiblichen Kolleginnen mit der Zahnmedizin der Zukunft vereinen lässt.“ Das bekräftigt auch die in eigener Praxis praktizierende Kieferorthopädin und ZA-Vorstandmitglied Dr. Sarah Schrey: „DIE ZA und Dentista eint der Gemeinschaftsgedanke und das Wissen darüber, dass die speziellen Anforderungen an die Freiberuflichkeit am besten mit starken Partnern verwirklicht werden können, um alle sich bietenden Synergien optimal zu nutzen.“

Aufgrund der Kooperation profitieren Dentista-Mitglieder von zahlreichen ZA-Leistungen, die für sie zu einer spürbaren Entlastung bei der Praxisverwaltung, zu Zeitersparnissen und damit neuen Kapazitäten führen. DIE ZA übernimmt verschiedene Verwaltungsaufgaben, etwa in der Abrechnung oder im Qualitätsmanagement, und fördert Teams zugleich mit Coachings in diesen und weiteren Aufgabenbereichen. „Nur mit dem Modell der eigenen Praxis können wir sicherstellen, dass Patientinnen und Patienten auch zukünftig noch genau die Behandlung erfahren, die aufgrund ihres Zahnstatus‘ geboten ist und nicht durch wirtschaftliche Interessen bestimmt ist“, sagt Dr. Susanne Woitzik, Mitglied der Geschäftsleitung ZA eG und verantwortliche Ansprechpartnerin für die Kooperation. „Ich freue mich sehr über die Kooperation mit der Dentista und bin davon überzeugt, dass wir gemeinsam viel bewegen können, um das Modell der eigenen Praxis für Zahnärztinnen wieder attraktiv zu machen.“ Das unterstreicht auch Dr. Kerstin Finger, Vizepräsidentin des Dentista e.V. und Leiterin des Kooperationprojektes auf Seiten des Zahnärztinnenverbandes: „Mit dem, was wir als Dentista und DIE ZA jeweils leisten können und zu bieten haben, werden wir neue Projekte entwickeln, die sich an den aktuellen Rahmenbedingungen orientieren. Die auch der Tatsache Rechnung tragen, dass die Zahnmedizin schon heute mehrheitlich durch Frauen ausgeübt wird. Und die die zahnärztliche Praxis in die Zukunft führen können.“

Die Relevanz dieser Zusammenarbeit resultiert nicht zuletzt aus strukturellen Marktveränderungen, dem Fachkräftemangel, Marktverwerfungen aufgrund der COVID-19-Pandemie sowie der Zunahme bürokratischer Auflagen. All diese Aspekte machen die Selbstständigkeit für junge Zahnärztinnen immer weniger attraktiv, während Praxen vor allem in vielen ländlichen Regionen ohne Nachfolge bleiben. Sowohl DIE ZA als auch die Dentista sind sich dieser Herausforderung bewusst. Gemeinsam wollen sie neue, kreative Modelle entwickeln, um jungen Kolleginnen den Weg in die Selbstständigkeit zu erleichtern und die notwendigen Abläufe gleichzeitig familienfreundlich zu gestalten. „DIE ZA und Dentista sind dafür hervorragende Partner, da sie ein gemeinsames Ziel verfolgen: Frauen in der Zahnärzteschaft optimal zu unterstützen, und das mit ausgeklügelten Lösungen in Form von Dienstleistungen und Services. Denn aus eigener Erfahrung weiß ich: Frauen denken, agieren und führen anders.“, sagt Franziska Engel, Mitglied der Geschäftsleitung ZA AG und Bereichsleiterin Kundenservice.

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MUTTERSCHUTZ, PAYGAP, PARITÄT: Warum auch im Jahr 2021 ein Verband wichtiger denn je ist

Dentista Präsidentin Dr. Susanne Fath

Am 8. März begeht die Welt den Internationalen Frauentag – der in Berlin übrigens seit zwei Jahren ein gesetzlicher Feiertag ist. Ausgerechnet Berlin? Denn ja – bei der Wahl zum Vorstand der Berliner Zahnärztekammer wurde jüngst Geschichte geschrieben: Mit fünf Frauen bei acht Mitgliedern ist der Berliner Vorstand der weiblichste aller Zahnärztekammern des Landes, mit Barbara Plaster, einem langjährigen und überzeugten Dentista-Mitglied, als Vizepräsidentin. Also – Aufbruchstimmung?

Vielleicht ein wenig, doch ist der Weg zur Selbstverständlichkeit noch weit. Dies zeigten im vergangenen Jahr zahlreiche Abstimmungen in zahnärztlichen Gremien. „So sehr der Wunsch nach mehr standespolitischem Engagement von Kolleginnen gebetsmühlenartig von vielen Vorsitzenden, Präsidenten und Funktionären öffentlich wiederholt wird, so traurig sieht oftmals die Realität aus“, so Dr. Susanne Fath, Präsidentin des Dentista e.V. – Verband der ZahnÄrztinnen. Die Mär, Frauen wollten sich standespolitisch einfach nicht engagieren, „ist schlicht ins Reich der Märchen zu verbannen“, so Fath weiter. Dies habe nicht zuletzt die Berliner Wahl bestätigt, aber auch überwältigende Erfolge bei weiteren Kammerwahlen.

Zum standespolitischen Engagement ermutigen

„Wo immer wir mit Dentista – VdZÄ eine eigene Liste anbieten konnten, schafften es die Kolleginnen auf Anhieb in die Gremien. Dies zeigt, dass sowohl das Interesse an aktiver Mitarbeit wie auch an Standespolitik im Allgemeinen seitens unserer Kolleginnen weit höher ist, als dies manchmal dargestellt wird.“ Nach wie vor sei es ein Unding, dass zwar die Hälfte der zahnärztlich tätigen Zahnmediziner weiblich ist – in der Gruppe der unter 35-Jährigen waren bereits 2019 über 62 Prozent Frauen – die standespolitischen zahnärztlichen Gremien jedoch erheblich weniger paritätisch besetzt sind. „Es ist eine unserer ganz zentralen Aufgaben, die Kolleginnen vor Ort zu unterstützen, sich zu engagieren, sie zu ermutigen und darauf hinzuwirken, dass die Rahmenbedingungen den Bedürfnissen junger, weiblicher Standespolitikerinnen besser entgegenkommen.“ Welcher Verband wäre besser geeignet als Netzwerk erfahrener und standespolitisch engagierter Kolleginnen – als der Verband der ZahnÄrztinnen?

Neuer Ratgeber Mutterschutz

Eine weitere Aufgabe des Dentista e.V sei es, die Zahnärztinnen – und auch die männlichen Kollegen – gut und rechtlich fundiert über sämtliche Fragen rund um Schwangerschaft, Beschäftigungsverbote und Mutterschutz und die Auswirkungen auf die Praxis zu informieren. „Auch hier gab es im vergangenen Jahr einen deutlichen Anstieg an Fragen, die uns rund um diese Themen erreichten.“

Dies liege zum einen an der Novelle des MuSchG, dessen Änderungen zum 1. Januar 2020 in Kraft getreten waren, zum anderen aber auch an der Pandemie, die vielerorts Kurzarbeit und Umsatzeinbrüche mit sich brachte. „Wir sind gerade dabei, rechtliche Veränderungen wie auch fundierte Kommentierungen zusammen zu stellen und unseren Ratgeber Schwangerschaft entsprechend umfassend zu überarbeiten und zu ergänzen. Ein wirklich umfangreiches Projekt, dem sich Irina Hahn, die unserer Arbeitsgruppe Mutterschutz vorsteht, gemeinsam mit den Kolleginnen und unserer Rechtsbeirätin angenommen hat.“ Mit Fertigstellung sei bereits in Kürze zu rechnen.

Gender Pay Gap in der Zahnmedizin nicht hinnehmbar

Ein drittes großes Kernthema brachte nicht zuletzt die Apobank-Studie im Januar dieses Jahres auf den Punkt: Der nach wie vor existente Gehaltsunterschied zwischen angestellten Zahnärztinnen und Zahnärzten. „Im Schnitt beträgt das Gehalt einer angestellten Zahnärztin lediglich drei Viertel desjenigen eines männlichen Kollegen. Dafür gibt es objektiv absolut keinen Grund,“ so Fath weiter. Dabei betrug der Unterschied bei Gehältern mit Umsatzbeteiligung „nur“ 19 Prozent, bei Festgehältern jedoch 33 Prozent – bei Vollzeitarbeitsverhältnissen. Natürlich sei dieses Phänomen nicht allein auf die Zahnärzteschaft zu begrenzen, „aber das heißt auch nicht, dass wir das einfach schulterzuckend hinnehmen können.“ Ein Tag wie der Internationale Frauentag sei ein guter Anlass, diese Fakten ein wenig mehr in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung zu rücken. „Und um darauf hinzuweisen, dass auch im Jahr 2021 ein starker Verband, der die Interessen von ZahnÄrztinnen zum Wohle der gesamten Zahnärzteschaft vertritt und die Kolleginnen tatkräftig unterstützt, wichtiger ist als je zuvor.“