Bundesversammlung 2016 (hier: Bericht BZÄK-Vizepräsident Prof. Dr. Christoph Benz)
Bei der am 19. November 2016 zuende gegangenen Bundesversammlung der Bundeszahnärztekammer in Berlin zeigte sich eine Zusammensetzung an Delegierten, die nicht im geringsten die Zusammensetzung des zahnärztlichen Berufsstandes widerspiegelt. Lediglich etwas über 10 % aller Delegierten waren weiblich gegenüber weit über 40 % im Berufsstand. Und wiewohl die junge Generation dankenswerterweise vielfältig in den Redebeiträgen angesprochen wurde, war sie im Saal so gut wie gar nicht vertreten. Der Anteil der jungen Zahnärztinnen und Zahnärzte bis 35 Jahre beträgt derzeit im Berufsstand rund 15 %. Repräsentativ wären daher rund 10 junge Delegierte.
So wünschenswert es ist, so der Zahnärztinnenverband Dentista, die Expertise sehr langjährig erfahrener Delegierter zu nutzen, so unangemessen erscheint deren relative Überzahl in diesem obersten Parlament der deutschen Zahnärzteschaft, dessen Aufgabe es ist, zukunftsfeste Entscheidungen für den Berufsstand zu treffen – und damit insbesondere für die jungen Kollegen und hier nicht zuletzt für die jungen Kolleginnen, die in dieser Altersgruppe die deutliche Mehrheit darstellen. Der Appell von Dentista, die Auswahl der entsendeten Delegierten Demografie-fest zu treffen, richtet sich dabei an die Entsender, die Landeszahnärztekammern, von denen manche zeigten, dass ein gesunder „Mix“ durchaus realisierbar ist. Da die Zusammensetzung der Delegierten nicht automatisch verbunden ist mit einem Amt im Vorstand, hätten die Kammern hier Spielraum, auch in anderen Bereichen als im Vorstand engagierte junge und weibliche Kollegen zu entsenden und damit die Expertise erfahrener Delegierter zu ergänzen.
Mit Freude begrüßt Dentista die Wiederwahl der bisherigen Präsidenten der Bundeszahnärztekammer (im Bild oben: Vizepräsident Prof. Dr. Christoph Benz): Die Zusammenarbeit in der zurückliegenden Legislaturperiode sei von Respekt, konstruktiver Zusammenarbeit und Offenheit für Anregungen und Projekte geprägt gewesen. Dentista freue sich daher auf die Fortsetzung und Weiterentwicklung der Zusammenarbeit in einer Phase, in der sich der Anteil der Kolleginnen im Berufsstand den 50% nähert – und sich die politischen Rahmenbedingungen bedrohlich verschärfen. Für die Zukunft wird der Berufsstand mehr denn je standespolitisch engagierte Zahnärztinnen und junge Kolleginnen und Kollegen benötigen – Dentista wird sich dafür einsetzen, das Bewusstsein für die Notwendigkeit der Stärkung der Selbstverwaltung ebenso wie der Optimierung der Rahmenbedingungen für die Kolleginnen zu intensivieren und eigenes Engagement zu fördern.